Seminar Medienjournalismus

Über Medien informieren 2019

Ein Kugelschreiber liegt auf einem Tisch.
Foto: Stefan Schröer / Grimme-Akademie

Ein Kompetenz- und Qualifizierungsseminar

Was ist Medienjournalismus? Welche medienjournalistischen Themen finden ihren Weg in die Öffentlichkeit und wer sind die Akteure, die über die eigene Branche kritisch berichten?

Im Kampf um journalistische Glaubwürdigkeit wird guter Medienjournalismus immer wichtiger und steht gleichzeitig vor großen Herausforderungen.

„Weiterbildungsangebote für dieses schmale Segment gibt es kaum, immerhin einmal jährlich ein Angebot der Grimme-Akademie in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk.“, schrieben Bert-Donnepp Preisträger Volker Lilienthal und Annika Stenzel (taz) 2014 auf vocer.org.

Daran hat sich auch 2019 nichts geändert: Das viertägige Seminar „Über Medien informieren“ bietet seit über 15 Jahren Nachwuchsjournalist*innen einen Überblick über die wesentlichen Felder des Mediensystems, des Marktes und die Arbeit im professionellen Medienbetrieb. 

Erfahrene Referent*innen aus der Praxis stellen ihre Erfahrungen aus den Bereichen Print, TV, Hörfunk und Online vor. Neben den informativen Gesprächen mit den Gästen werden die Teilnehmer*innen auch durch praktische Übungen, wie zum Beispiel dem Verfassen einer aktuellen TV-Kritik, gefordert. Der direkte Austausch mit Profis über z.B. eigene Beitragsideen bietet einen eminenten Bezug zur praktischen Arbeit des Medienjournalismus.

Seminarinhalte (Stand 29.03.2019)

  • Qualität im Journalismus: Zum Engagement des Grimme-Instituts (Dr. Frauke Gerlach, Direktorin/ Geschäftsführerin, Grimme-Institut)
  • Medienjournalistische Themen und Berichterstattung über Medien: Markt, Kompetenzen, Voraussetzungen (Steffen Grimberg, Medienjournalist, Berlin)
  • DWDL – Das Medienmagazin (Thomas Lückerath, Geschäftsführer DWDL, Köln)
  • Medienjournalismus im Hörfunk (Bettina Schmieding „@mediasres“, Deutschlandfunk, Köln und Marc Heydenreich, „Töne, Texte, Bilder“, WDR 5, Köln)
  • Medienjournalismus Print (Anne Burgmer, Kölner Stadt-Anzeiger, Köln)
  • Schaltkonferenz Deutschlandfunk, anschließend Gespräch mit Birgit Wentzien, Chefredakteurin, Deutschlandfunk, Köln
  • Gespräch mit Stefan Raue, Intendant, Deutschlandradio
  • Medienjournalismus im TV
  • Medienjournalismus im Netz
  • Eine Stunde Was mit Medien – Das Medienmagazin bei Deutschlandfunk Nova: Teilnahme an der Sendung für 5 Teilnehmer*innen (Daniel Fiene, Düsseldorf)
  • Publizieren: Die TV-Kritik, praktische Übung (Hans Hoff, freier Journalist, Nideggen)

Zielgruppe

Das Seminar ist besonders geeignet für Nachwuchsjournalist*innen mit Interesse an der Medienberichterstattung. Erste berufliche Erfahrungen (Praktika, Volontariat, freie Mitarbeit etc.) sollten vorhanden sein. Eine Altersbegrenzung besteht nicht. Bewerben können sich Interessierte, die sich einen Überblick über die Grundlagen der Medienbranche verschaffen möchten.

Bewerbungsverfahren

Die Grimme-Akademie schreibt das Seminar für maximal 15 Plätze aus. Bewerbungen sind ab dem 15. März 2019 möglich.

Interessierte Bewerber*innen reichen – neben einem Motivationsschreiben und den üblichen Angaben zur Person (kurze Vita und Kontaktdaten) – (max. 3) schriftliche oder audiovisuelle Arbeitsproben ein, die Aufschluss über Art und Qualität der bisherigen journalistischen Arbeiten geben.

Download der vollständigen Ausschreibungsunterlagen 2019 (PDF).

Bewerbungsschluss ist der 1. Mai 2019. (Frühe Bewerbungen sind willkommen!)

Die Auswahl und Zusagen erfolgt bis zum 15. Mai 2019.

 

Hans Hoff im Medienjournalismus-Seminar

 

Informationen/Anmeldung

Grimme-Akademie
Aycha Riffi
Telefon: 02365 9189-45
E-Mail: akademie@grimme-institut.de

 

Das sagen Teilnehmer*innen über das Seminar

Sandra Langmann, Seminarteilnehmerin 2018

Sandra Langmann

Sandra Langmann hat Germanistik und Medienwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität in Graz studiert. Sie ist Volontärin beim Burda Verlag und Freie Mitarbeiterin bei der Süddeutschen Zeitung, schreibt außerdem für laut.de und Mucbook. Sie war Teilnehmerin des Seminars Medienjournalismus 2018.
 
„Als junge Journalistin möchte ich so viel wie möglich dazulernen und jede Menge Erfahrungen sammeln. Ich interessiere mich für sehr unterschiedliche Themen und Bereiche und wollte mir daher auch dieses Seminar anschauen. Ich bin sehr froh darüber, denn ich habe sehr spannende Menschen kennen gelernt, habe kurz im Deutschlandfunk moderiert und bei Hans Hoff meine erste Fernsehkritik geschrieben. Das hat mich sehr inspiriert, motiviert und mir auch bestätigt, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Ich weiß besser als je zuvor, wo ich hin möchte.“

 

Johannes Meyer, Seminarteilnehmer 2017

Johannes Meyer

Johannes Meyer ist Journalist. Er arbeitete für Das Erste, n-tv und RTL. Nach dem Studium der Medienwissenschaften an der Universität Siegen absolvierte er ein Volontariat an der RTL Journalistenschule. 2015 wurde er unter die „Top 30 bis 30“ des Medium Magazins gewählt. Nebenbei ist er als Dozent und Moderator tätig u.a. für die TU Dortmund, das Medienfest NRW oder die Next Level Conference. Er war Teilnehmer des Seminars Medienjournalismus 2017.

„Trotz Medienstudium und Volontariat war dieses Seminar für mich eine absolute Bereicherung. In Zeiten in denen Medien und vor allem Digitales unser ganzes Zusammenleben beeinflussen, bekommen guter Medienjournalismus- und Medienkritik eine ganz neue Bedeutung. Das Seminar meint es ernst, vermittelt einen tiefen Einblick in die Medienwelt und zeigt, dass bewegte Bilder, Audios und Texte einen kritischen Blick von außen verdienen. Ich war erstaunt, wie viel Spaß es gemacht hat, mit einer schnell zusammengewachsenen Gruppe und mit Experten über die Medienwelt zu diskutieren. Solche Seminare müsste es viel öfter geben.“

 

Jonas Kühlberg, Seminarteilnehmer 2017Jonas Kühlberg

Jonas Kühlberg studiert Kulturjournalismus an der Berliner Universität der Künste. Stationen beim RBB, MDR, Verlag Der Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Zitty Berlin und Neukoellner.net. Er war Teilnehmer des Seminars Medienjournalismus 2017.

„»Was wir über die Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.« Dieser vielzitierte Satz Niklas Luhmanns mag inzwischen abgegriffen klingen. Doch die Debatte um „FakeNews“, die Repräsentation von Geflüchteten und Migrant*innen in den Medien oder der Anteil von Frauen in redaktionellen Führungspositionen zeigen wie aussagekräftig Luhmanns Befund noch heute ist. Das haben mir die Workshops und Gespräche beim Deutschlandfunk in Köln einmal mehr vor Augen geführt.

Umso wichtiger ist es deshalb, sich als angehender Journalist kritisch mit den Medien auseinanderzusetzen und das eigene journalistische Handeln immer wieder auf’s Neue zu hinterfragen. Die Referent*innen des Grimme-Seminars geben Einblicke in das Handwerk des Medienjournalismus, eröffnen Perspektiven für Berufsfelder und ermöglichen kritische Reflexionen über die eigene journalistische Arbeit. Und nebenbei – und nicht minder wichtig – gibt es ausreichend Gelegenheit mit vielen jungen Leuten ins Gespräch zu kommen, die die gleiche Leidenschaft teilen wie man selbst.“
 

Marie Ludwig, Seminarteilnehmerin 2016

Marie Ludwig

Marie Ludwig hat unter anderem beim ZDF, WDR und der Süddeutschen Zeitung praktiziert, schreibt als Freie für die Deutsche-Presseagentur und studiert Journalistik in Leipzig. Sie war Teilnehmerin des Seminars Medienjournalismus 2016.

„Ein Seminar, vier Tage, neun Vorträge – das Seminar Medienjournalismus hat mir gezeigt, dass Medienjournalist*innen eine unglaublich wichtige Rolle in unserer Gesellschaft einnehmen: Insbesondere in Zeiten, in denen der Vorwurf der „Lügenpresse“ immer leichtfertiger ausgesprochen wird, ist das gegenseitige Reflektieren über die eigene Arbeit unerlässlich geworden. Einen praxisnahen Einblick im Kreise junger Journalist*innen; Impulsvorträge von Medienexpert*innen, die auf Augenhöhe über ihre Arbeit sprechen, Tipps geben und sich offen im kritischen Diskurs zeigen – all das bietet dieses Seminar. Für mich eine Zeit, die mich nicht nur fachlich weitergebracht, sondern auch unheimlich inspiriert und mit vielen Menschen zusammengebracht hat.“

 

Gabriele Scherndl, Seminarteilnehmerin 2016

Gabriele Scherndl

Gabriele Scherndl studiert Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in Wien, sie schrieb und schreibt für verschiedene Zeitungen in Österreich und Deutschland. Teilnehmerin des Seminars Medienjournalismus 2016.

„Die vier Tage in Köln waren auf zwei Arten spannend: Zum einen boten die Vortragenden Einblicke in die Theorie und die alltägliche Arbeit von Medienjournalisten. Zum anderen wurde die Möglichkeit geschaffen, Kontakt zu teilnehmenden Jungjournalist*innen aus verschiedensten geografischen und journalistischen Gebieten zu knüpfen. Beides war geprägt von interessanten Gesprächen und anregenden Diskussionen über unser Handwerk.
Ich halte es für wichtig, sich so intensiv mit der Sparte des Medienjournalismus zu beschäftigen. Denn, und dies wurde auch im Laufe des Seminars immer wieder deutlich: Wir müssen uns mit dem, was wir tun, auseinandersetzen. Und zwar immer wieder aufs Neue.“

 

Dorothee Soboll

Redaktionsvolontärin bei der Badischen Zeitung in Freiburg, war Teilnehmerin des Seminars Medienjournalismus 2015.

„Privat habe ich mich immer sehr mit Medienjournalismus beschäftigt, aber beruflich hatte ich bisher wenig Gelegenheit dazu. Das wird sich nun, nach diesem großartigen Seminar mit interessanten Gesprächspartnern, wohl ändern.

Ich nehme aus den vier abwechslungsreichen Tagen in Köln, zu Gast beim Deutschlandfunk, viele Erkenntnisse über den Medienjournalismus mit. Für mich bleibt die zentrale Frage, wie die Medien am besten über ihre eigene Branche berichten - und an welche Zielgruppe sie sich dabei wenden: die detailinteressierten Journalist*innen oder die außenstehende, breite Öffentlichkeit. Dass eine Berichterstattung unabdingbar ist, steht für mich außer Frage.“


Joshua Bung

Freier redaktioneller Mitarbeiter beim General-Anzeiger Bonn, war Teilnehmer des Seminars Medienjournalismus 2015.

„Das Seminar hat mir gezeigt, dass Medienjournalismus nicht nur eine weitere Darstellungsform des Journalismus, sondern zugleich eines seiner wichtigsten Kontrollorgane ist.

Wer über andere kritisch berichtet, sollte immer auch die eigene Arbeit auf den Prüfstand stellen. Das ist man nicht nur sich selbst, sondern auch den Zuschauer*innen, Hörer*innen, Leser*innen und User*innen schuldig. Durch die Gespräche und Workshops mit erfahrenen Medienjournalist*innen habe ich Formate und Methoden kennengelernt, die mir dabei helfen, eine solche kritische Grundhaltung zum Ausdruck zu bringen.“

Mit freundlicher Unterstützung des:

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