Das Critical Big Data and Algorithmic Literacy Network ist ein internationales und interdisziplinäres Netzwerk von Expertinnen und Experten. 

Hervorgegangen ist das Netzwerk aus einer Arbeitsgemeinschaft, die sich erstmals im Februar 2020 am Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum traf. Es setzt damit die Arbeit zu den Bildungsherausforderungen, die mit der fortschreitenden Datafizierung und Algorithmisierung unserer Gesellschaft verbunden sind, fort.

Vorrangiges Ziel des Netzwerks ist es, eine kritisch-reflektierende Handlungs- und Entscheidungskompetenz gegenüber Big-Data-Phänomenen in der digitalen Gesellschaft zu fördern. Dazu sollen die auf internationaler Ebene bisher unabhängig voneinander existierenden Ideen und Konzepte zur Bildung über Big Data aufeinander in Beziehung gesetzt werden.
Das Netzwerk besteht aus Wissenschaftler:innen mit verschiedenen nationalen Hintergründen (deutsch, britisch, kanadisch, israelisch), die im Wissenschaftsbetrieb und in der Bildungspraxis tätig sind. 

Kernstück der Website ist die Datenbank mit Tools und Ressourcen zu „Big Data Literacy“. Gesammelt werden Materialien, die grundlegendes Big Data-Wissen vermitteln, die über automatische Analysen und algorithmische Entscheidungssysteme aufklären, für Datensammelpraktiken oder Geschäftsmodelle sensibilisieren, Anwendungsgebiete vorstellen, Machtstrukturen im Internet sichtbar machen oder die gesellschaftlichen Folgen der Analyse von Massendaten diskutieren. Die Datenbank bietet eine Volltextsuche an, eine Recherche nach Materialien in unterschiedlichen Sprachen, nach unterschiedlichen Formaten (Websites, Video, Online-Kurse, Game, Print, Theater Play etc.), nach Zielgruppen (Kids, Teenagers, Adults) sowie nach Lizenzen und erforderlichen Vorkenntnissen. Die Datenbank wird von den Mitgliedern des Netzwerks ständig erweitert. 

Das Online-Glossar „Digitale Souveränität“ enthält ausgewählte Begriffe mit Erläuterungen aus Perspektiven mehrerer Fachdisziplinen, die sich mit den Bildungsherausforderungen einer digitalen Souveränität auseinandersetzen. Das Glossar entstand im Rahmen des Projekts „Bildung für eine Digitale Souveränität“, gefördert vom Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln (Projektlaufzeit Januar bis Dezember 2020). Durchgeführt wurde es als Kooperation zwischen dem Grimme-Institut, dem Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln und dem Institut für Medienrecht und Kommunikationsrecht der Universität zu Köln unter Beteiligung zahlreicher Studierender. 2023 wurde das Glossar gerelauncht. 

Von April bis Dezember 2022 fand eine monatliche Diskussionsreihe zum Thema Critical Data Literacy statt. In jeder Veranstaltung der englischsprachigen Diskussionsreihe gab ein Mitglied des Netzwerks einen kurzen, ca. zehnminütigen Input. Dies konnte ein Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse sein, ein Gedankenanstoß zu einer kontroversen Fragestellung oder eine allgemeine Perspektive auf die Debatte darum, wie eine kritische Bildung über Daten aussehen kann. 

Am 23. Februar hat der CBDALN Talk ​​„Unblacking the Box of ChatGPT“ stattgefunden. Netzwerkmitglied Professor Dr. Karsten Lübke, Professor für Statistik an der FOM Hochschule in Dortmund, erläuterte neben einem konzeptuellen Überblick des ChatGPT Systems die Grundsätze von großen Sprachmodellen.

Weitere Veranstaltungen: 

• 08. Mai 2023: Brett Gaylor stellte seine Ideen zur kreativen Erforschung der kritischen Datenkompetenz vor. 
• 31. Mai 2023: Christian Gößinger und Mirjam Wenzel vom Forschungsprojekt PoliMeR (Politische Medienbildung Regensburg) hielten einen kurzen Online-Vortrag (auf Englisch) über ihre Forschung zu politischer Medienbildung in der Grundschule und in der Erstellung von Critical Data Literacy-Lernmaterialien für Grundschulkinder.

Projektpartner und Finanzierung

Das Projekt wird mit Mitteln des Center for Advanced Internet Studies (CAIS) unterstützt.