Wirkung lösungsorientierter Berichterstattung

Konstruktiver Journalismus

Ein junger Mann sitzt an einem Schreibtisch und schaut auf seinen Computermonitor
Foto: Alvaro Reyes / Unsplash.com

Qualitätsjournalismus wird mehr denn je gebraucht: Gut ausgewählt. Gut recherchiert. Gut aufbereitet. Denn für viele Menschen in Deutschland wird es immer schwerer Fakten von Meinungen, Meinungen von Lügen und selbst Dialog von Geschrei zu unterscheiden. Populist*innen gewinnen an Boden, etwa indem sie die aktuelle Pandemie geschickt zur Verbreitung von Falschinformationen nutzen. Ihnen kommt dabei zu Gute, dass es im digitalen Zeitalter nicht mehr nur Journalist*innen sind, die definieren, was Nachrichten sind und was nicht. So konkurrieren im Netz Journalist*innen mit einer riesigen Anzahl anderer Akteur*innen, um die Aufmerksamkeit der Nutzenden.

Gleichzeitig wenden diese sich zunehmend ab. Fast ein Drittel der Bundesbürger*innen gibt an, „oft oder manchmal” den Nachrichtenkonsum zu vermeiden (Reuters Digital News Report 2020), viele beklagen den dauerhaften Fokus der Medien auf Krisen, Kriege und Katastrophen. Den Medien selbst macht das zu schaffen: Anzeigen- und Leser*innenschwund sind zu einer existentiellen Bedrohung, vor allem auf regionaler Ebene, geworden.

Doch schlecht informierte Bürger*innen können weder kompetent diskutieren, noch informiert entscheiden, noch sich ausreichend vor Propaganda und Desinformationen schützen. Wenn regionale Medien wegfallen, wird nicht nur das Recht auf freie Meinungsbildung torpediert, es gerät auch die daraus erwachsende Teilhabe der Menschen als Grundbedingung einer Demokratie ins Wanken.

Konstruktiver Journalismus will diesen Entwicklungen etwas entgegensetzen. Der in den skandinavischen Ländern verbreitete und aus den USA unter dem Begriff „Solutions Journalism“ kommende Ansatz zielt auf mehr Lösungsorientierung, Kontext und eine nuanciertere Berichterstattung ab, die sich an den tatsächlichen Informationsbedürfnissen der Nutzer*innen orientiert. Konstruktiver Journalismus regt Dialoge im Sinne einer konstruktiven Debattenkultur an und will letztlich zur Stärkung demokratischer Gesellschaften aktiv beitragen.
 

Projekt: Wirkung und Potential lösungsorientierter Berichterstattung

Das Projekt beleuchtet die Wirkung von konstruktivem Journalismus und sein Potential, die Medien in ihrer Transformation zu unterstützen. Erstmalig soll dabei auch das Augenmerk auf mögliche positive Effekte von konstruktivem Journalismus auf die Refinanzierung journalistischer Angebote gerichtet werden.

Wir freuen uns über Ihr Interesse!
 

Kontakt

Ellen Heinrichs (Projektleitung)
Aycha Riffi (Leitung Grimme-Akademie)

 
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