Constantin Schreiber im Interview

Neues Online-Format im Grimme-Institut: Das „Grimme Lab“

(Marl) Im Grimme Lab erscheinen mehrmals pro Jahr ausführliche Multimedia-Dossiers zu Themen der Digitalen Gesellschaft. Ziel des Grimme Lab ist es, gesellschaftliche Teilhabe mit digitalen Ideen für eine analoge Welt sichtbar zu machen und zu unterstützen. Zu diesem Zweck werden aktuelle Medientrends darauf untersucht, wie sie das Zusammenleben vor, auf und jenseits von Bildschirmen beeinflussen.

Wie digitale Medien Hilfe leisten können, beschreibt das erste Dossier „Flüchtlingshilfe: medial vernetzt & online sichtbar“. Es gibt einen Überblick über die Vielfalt der Medienangebote von Projekten und Initiativen, die sich an die Menschen richten, die im Zuge von Krisen in ihrer Heimat nach Deutschland kommen, sowie an die Fülle derer, die diese Menschen unterstützen.

Eine dieser Maßnahmen wurde nun mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. „Marhaba – Ankommen in Deutschland“ ist der Name eines Webangebots, das wöchentlich neu über den Online-Auftritt von n-tv abrufbar ist. Mit „Marhaba“ – „Willkommen“ – richtet sich Constantin Schreiber in arabischer Sprache an Menschen, die aus ihrem Land fliehen mussten, und erklärt ihnen die Deutschen und ihr Land. Als erstes Online-Videoangebot in Deutschland richtet es sich speziell an Geflüchtete und Zuwanderer aus dem arabischen Raum.

„Als Journalist ist man auch dafür zuständig, gesellschaftliche Debatten zu spiegeln, eine Plattform für Informationen zu sein und diese zugänglich zu machen, – aber auch Leuten zugänglich zu machen, die vielleicht eben noch nicht unsere Sprache sprechen und die nun einmal hier sind“, so Constantin Schreiber zu seinem Selbstverständnis bei Marhaba.

Den Grat zwischen Journalismus und Aktivismus in der Flüchtlingsdebatte empfindet er als schmal: „Möglichst objektiv zu sein, aber auch durch Auswahl von Themen und durch die Verdichtung der Themen keine Wertung abzugeben, ist die größte Herausforderung.“ Im Dossier des Grimme Lab finden Beiträge aus beiden Bereichen ihren Platz: So werden neben journalistischen Angeboten auch Kampagnen wie Youtuber gegen Hass (#YouGeHa) oder „Hass hilft“ vorgestellt, die Medien dafür nutzen, in der Flüchtlingsdebatte klar Position zu beziehen.

„Das Thema ‚Flucht‘ in all seinen Facetten der medialen Umsetzung ist uns so wichtig, dass wir unser neues Grimme Lab ganz bewusst damit eröffnen“, so die Direktorin des Grimme-Instituts, Dr. Frauke Gerlach. „Es freut mich sehr, dass einer unserer diesjährigen Grimme-Preisträger mit seinem Angebot auf so durchdachte Weise zeigt, welchen Beitrag Medien zu einer Orientierung für Neuankommende leisten können – auch im Hinblick auf Werte und Lebensstile.“

Im Interview mit dem Grimme Lab berichtet Constantin Schreiber außerdem von der Entstehung des Formats sowie von den tausenden Zuschriften, in denen sich Geflüchtete mit ihren Fragen an ihn wenden, aber auch von den Hasskommentaren gegen sein Angebot und seine Person. Der Problematik von Hass und Hetze im Internet widmet das Grimme Lab in seinem Dossier ein eigenes Kapitel.

Weitere Informationen und das Interview mit Constantin Schreiber:

Das „Grimme Lab“ ist unter www.grimme-lab.de sowie auf Facebook [www.facebook.com/grimmelab] zu erreichen.

Das Interview findet sich unter grimme-institut.de/d/968095