"Als Grimme-Institut bedauern wir es, wenn Grimme-Preisträger ihren Preis zurückgeben, wie es Bilal Bahadır und Çağdaş Eren Yüksel, die beiden Macher der ZDF-Serie 'Uncivilized'. Selbstverständlich respektieren wir aber die freie persönliche Entscheidung eines jeden Preisträgers. Wenn allerdings ein Grimme-Preis 'zurückgegeben' wird, um damit Kritik am Donnepp Media Award zu üben, dann trifft es – völlig unabhängig von persönlichen Meinungen – den falschen Preis und die falsche Institution.
Für uns als Grimme-Institut ist die Unabhängigkeit von Jurys und Nominierungskommissionen oberstes Gebot – ähnlich wie die journalistische Unabhängigkeit von Redaktionen in Presse und Rundfunk. Soweit es um unsere eigenen Preise geht, versteht sich das Grimme-Institut als organisatorischer Träger, der inhaltliche Entscheidungen von Jurys weder beeinflusst noch kommentiert. Dies ist eine der wesentlichen Säulen für das langjährige hohe Ansehen, das unsere Auszeichnungen genießen.
Daraus ergibt sich aber auch, dass wir erst recht nicht versuchen würden, Preisentscheidungen zu beeinflussen oder inhaltlich zu bewerten, die außerhalb unserer Trägerschaft und Verantwortung liegen. Es mag von außen nicht ganz offensichtlich sein, dass Grimme-Institut und Freunde des Adolf-Grimme-Preises e.V. zwei voneinander völlig unabhängige Institutionen sind, die weder wirtschaftlich noch inhaltlich miteinander verflochten sind. Das ändert aber nichts daran, dass es getrennte Institutionen sind. Dies haben wir allen, die es wissen wollten, detailliert erläutert – übrigens auch den hier genannten Preisträgern im persönlichen Gespräch sowie als schriftliche Stellungnahme – und wurde bereits öffentlich berichtet.
Und wir haben auch klar gesagt: Die Tatsache, dass es in der Vergangenheit in organisatorischer Hinsicht Überschneidungen gab, die fälschlicherweise als inhaltliche Verbindung zwischen Grimme-Institut und Verein interpretiert wurden, nehmen wir zum Anlass, diese Abläufe zu überarbeiten. Ziel ist es, eine klare Trennung zwischen Grimme-Institut und dem Verein der Freunde zu schaffen, um die jeweilige Unabhängigkeit beider Institutionen zu wahren.
Wenn diese Erläuterungen immer wieder bewusst ignoriert oder übergangen werden, um eine vermeintliche Verantwortung des Grimme-Instituts und seiner Geschäftsführung zu konstruieren, dann finden wir das äußerst bedauerlich. Wir werden weiterhin unser Bestes tun, um Missverständnisse aufzuklären und die Unabhängigkeit von Juryentscheidungen zu gewährleisten.“