Institut feiert Grimme-Fest zum 50.

„Grimme zum Anfassen“

Herzlich Willkommen im Grimme-Institut! Foto: Fabia Rombach

Rund 400 Interessierte wollten – über den Tag verteilt - ins „Glashaus“, so der zwischenzeitliche „Rufname“ des Grimme-Instituts, welches am 8. Januar 1955 eingeweiht wurde und mit seiner transparenten Bauweise für einen demokratischen und beschwingten Neuanfang stand und steht, beispielhaft für die Nachkriegsmoderne. Das „Glashaus“ hat(te) die Türen geöffnet am „Tag des offenen Denkmals“, am 10. September, und lieferte den Rahmen für das Grimme-Fest, zu dem alle Marler Bürger*innen eingeladen waren, Interessierte, Ehemalige und Zukünftige. Es war und wurde ein Tag, der so gar nicht „Denkmal“ war - ein weiteres Highlight des 50. Grimme-Jubiläums, welches am 19. Juni bereits eingeleitet wurde mit einer Partner-Session auf dem Global Media Forum in Bonn (Titel: „Geteilt durch Algorithmen – Journalismus in der digitalen Sozialmaschine?“), dem sich eine medienpädagogische Netzwerktagung am 17. August anschloss.

 
Emil Guttek von der Marler Gruppe führt durch das Gebäude. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Führung durch das Gebäude. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Zu Besuch bei Grimmes: Shaun das Schaf. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Mit dem Grimme-Preis vor der Fotowand. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Burkhard Donnepp, Sohn von Bert Donnepp (Gründer des Grimme-Instituts) und Shaun das Schaf. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Mit dem Grimme-Preis vor der Fotowand. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Auch Shaun das Schaf informiert sich an den Infotischen. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Ausstellung im Lesesaal. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Selfie mit Shaun dem Schaf. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Das Rebekka-Wilhelm-Duo auf der Empore des Lesesaals. Foto Georg Jorczyk / Grimme-Institut
DVV-Ehrenpräsidentin Rita Süssmuth (Mitte) im Gespräch mit Institut-Direktorin Frauke Gerlach und Bürgermeister Werner Arndt. Foto: Georg Jorczyk
Ausstellung in der Wandelhalle. Foto: Georg Jorczyk
Ausstellung in der Wandelhalle. Foto: Georg Jorczyk
Emil Guttek von der Marler Gruppe im Gespräch mit DVV-Ehrenpräsidentin Rita Süssmuth. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Ausstellung im Lesesaal. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Musikalische Begeitung durch die Alphornbläser Marl. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Begrüßung im großen Saal. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Grimme-Institut-Direktorin Frauke Gerlach. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Bürgermeister Werner Arndt. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Begrüßung im großen Saal. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Begrüßung im großen Saal. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Begrüßung im großen Saal. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Eine Infotafel zur Marler Adolf-Grimme-Straße wird enthüllt. Foto: Georg Jorczyk
Eine Infotafel zur Marler Adolf-Grimme-Straße wird enthüllt. Foto: Georg Jorczyk
Infotafel zur Marler Adolf-Grimme-Straße. Foto: Georg Jorczyk
50 Jahre Grimme-Institut. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grimme-Instituts. Foto: Fabia Rombach

 

„Mit seinem Profil und seiner außergewöhnlichen Struktur ist das Grimme-Institut im deutschsprachigen Raum einzigartig“ so Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach zur Begrüßung.  Auch nach fünf Jahrzehnten stehe es für den Diskurs über die Qualität von Medien. Gerlach weiter: „Beachtlich sind dabei das Vertrauen und Renommee, das das Grimme-Institut gestern wie heute genießt. Darin liegt das kulturelle Kapital der Institution, die wir in diesem Jahr feiern wollen – mit Veranstaltungen wie heute, Publikationen und anderen Aktivitäten.“

Marls Bürgermeister Werner Arndt freute sich über das vielfältige Angebot und die rege Teilnahme am Grimme-Fest, welches in Kooperation mit der Stadt und der insel-VHS auf die Beine gestellt wurde. „Die gute Zusammenarbeit hat ‚Grimme zum Anfassen‘ möglich gemacht“, sagte Werner Arndt. „Das Grimme-Institut wird gebraucht als unabhängige Instanz, die zu Medienthemen ihre Stimme erhebt in einer sich verändernden Gesellschaft. Das auch heute, zum 50. Geburtstag des Grimme-Instituts, Diskussionen zwischen Qualität und Quote überhaupt geführt werden, lässt sich vor allem auch auf das Wirken und den Mut von Dr. Bert Donnepp zurückverfolgen.“

Bespielt wurden zum Grimme-Fest alle Räume des denkmalgeschützten Gebäudes: im Saal mit einem Filmprogramm für Kinder am Vormittag („Kino echt anders“ in Kooperation mit dem Abrahamsfest) und einem Filmprogramm für Erwachsene am Nachmittag. Unter anderem präsentiert wurde hier der Publikumspreis der Marler Gruppe und gleichzeitig auch einer der Grimme-Preise in der Kategorie Unterhaltung 2023: „Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“. Die Marler Gruppe, aus der jedes Jahr die Jury des Publikumspreises gebildet wird, ist ein Kurs der VHS Marl und vergibt diesen Preis bereits seit 55 Jahren. Per Zoom zugeschaltet war einer der Preisträger, der Schauspieler und Mentor André Dietz, der ausführlich über die Genese des Projektes berichtete. Er betonte die Wichtigkeit eines inklusiven Arbeitsmarktes, der niemanden außen vorlasse und die Verantwortung, die die Gesellschaft dafür trage. Ein emotionaler Appell, der mit viel Applaus gewürdigt wurde.

Im ehemaligen Tonstudio zeigte das Grimme-Institut, konkreter eigentlich die -Akademie, eigene Bildungsangebote: Ein Workshop zu "Fake News" und ein Workshop rund um die Frage: "Gut informiert?". In Kooperation mit dem Landesverband der Volkshochschulen NRW ging es darüber hinaus um aktive Mediennutzung: "Handy-Videos selber drehen" – Basics für gute Interviews und Umfragen und "Podcasting mit der Medienbox NRW – Die Kraft der Stimme" sowie "Podcasting mit der Medienbox NRW – Audio-Editing für Einsteiger". Teilnehmerin Janneke H. (12):

„Ich fand den Raum nicht nur cool, vormals ein echtes Tonstudio. Besonders gut haben mir auch die Podcasting Workshops gefallen, weil ich gemerkt habe, was das Aufwärmen der Stimme – mit Hilfe von Sprachübungen – für einen Unterschied macht“, so die Zwölfjährige, sie schaue jetzt ganz anders auf Audioinhalte.

Im Foyer bestand am 10. September nicht nur die Möglichkeit, sich mit einem Grimme-Preis fotografieren zu lassen, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Hier war auch ein Medienparcours der Grimme-Medienbildung aufgebaut, der ehemalige und aktuelle Projekte präsentierte – wie etwa den Medienbildungs.hub – und sich weiter hinein in den ehemaligen Lesesaal des Hauses erstreckte, wo sich auch die Grimme-Forschung präsentierte und Partnerinstitutionen wie das „Center for Advanced Internet Studies“.

Unter den 400 Marler Bürger*innen, den vielen, vielen Interessierte, Ehemaligen und Zukünftigen „tummelten“ sich aber auch zahlreiche prominente Gäste, wie die Ehren-Präsidentin des Deutschen Volkshoch-Verbands Rita Süssmuth, Wegbegleiterin des Grimme-Instituts über Jahrzehnte hinweg und viel gefragte Interviewgeberin an diesem Tag. Und es gab sogar einen „tierisch“ prominenten Gast: Shaun, das Schaf!

Aber das soll es noch nicht gewesen sein zum Grimme-Jubiläum: Ein weiterer Höhepunkt wird der Festakt im Düsseldorfer Landtag Mitte November, zu dem das Grimme-Institut, der Präsident des Landtags NRW in Kooperation mit weiteren Partner*innen einladen. Hierfür konnte Jo Schück als Moderator gewonnen werden, der ganz sicher durch einen ebenso unterhaltsamen wie inhaltsreichen Abend führt, mit zahlreichen – und ganz sicher „tierisch“ - prominenten Gästen.